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Zeig doch mal,
diese verdammte Jugend.

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Wach bleiben bis Sonnenaufgang. Nie morgen spüren. Dann so hart das Morgen spüren. Lieben. Angst haben. Keine Ahnung haben. Alles schaffen. Nichts hinkriegen.
 
«Réflections vivantes» zeigt junge Frauen. Nachdenklich, provozierend, selbstbewusst, verloren, ernst, sinnlich, wütend und hoffnungsvoll. Manchmal alles auf einmal.

Intro

Wenn die Sonne untergeht, sehen wir uns.
Versprochen.

Das ist sie, die Golden Hour. Sie legt die ganze Stadt in diesen scheiss goldigen Schleier der Abendsonne. Kotzen vor Kitsch. Aber in diesen Momenten ist das egal. Das Morgen ist egal, zumindest für das Jetzt. Weil Müdigkeit endlos weit weg ist. Weil wir gemeinsam hier sind.
Deswegen stehen wir mit Weissweinflaschen auf Dächern. Pumpen die Tracks aus JBL Lautsprechern. Sippen aus glänzenden Flaschen. Die Nacht wird wach. Aber wir sind tranquille.

Kapitel I

Ganz ruhig atmen
im Dunkeln.

Wir gehen alleine nach Hause. Die Nacht wurde nicht zum Tag. Schade. Übrig bleibt dieses bescheuert beklemmende Gefühl. Airpods auf laut. Kann man Gefühle übertönen? Diese Airpods können es nicht. Beklemmendes Gefühl wird stärker. Jetzt echt kotzen, aber nicht vor Kitsch. Falls die Nacht klingt, dann höre ich sie jetzt.
Ein lautes Rauschen in den Ohren. Vielleicht einfach nur das Blut. Panik kommt hoch. Die Angst vor dem Schlaf. Jetzt einfach ruhig bleiben.
Ruhig atmen.

Kapitel II

Jetzt! Die
Stimme erheben.

Wieder Mut fassen. An Dich denken. Wo bist du? Irgendwie nicht hier bei mir, aber ich bei dir. So viel zu sagen. Dabei so leise sein. Scheiss drauf, all das wollte ich dir nämlich schon immer einmal sagen.

Kapitel III

Die Sonne scheint.

Stolz sein, die Stimme erhoben zu haben. Sich im Spiegelbild anschauen. Die Haut spüren. Die Wärme der Sonne auf dem Gesicht spüren. Feine Härchen überall. Es ist meiner, der Körper. Ich umarme ihn.

Kapitel IV

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